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AutorenbildAquaristik Tom

Pinselalgen im Aquarium: Erkennen, Ursprünge und Bekämpfungsstrategien

Im dritten Teil unserer Blogserie über Aquarienbewohner, die oft unerwünscht sind, wenden wir uns einem weit verbreiteten Phänomen zu den Pinselalgen. Diese können für Aquarianer sowohl ein Ärgernis als auch eine ästhetische Herausforderung darstellen. In diesem Beitrag betrachten wir das Erscheinungsbild der Pinselalgen, erforschen die möglichen Ursachen ihres Auftretens und Methoden, um sie erfolgreich zu bekämpfen.


Aussehen der Pinselalgen

Pinselalgen, bekannt als Vertreter der Gattung Audouinella , sind Süßwasseralgen, die häufig in Aquarien anzutreffen sind. Sie sind durch ihre charakteristische schwarze oder dunkelgrüne Farbe und ihre pinsel- oder büschelartigen Strukturen erkennbar. Oftmals findet man sie an den Kanten von Blättern, auf Dekoration oder an technischen Geräten im Aquarium. Ihre feste Haftung an Oberflächen macht sie besonders hartnäckig.


Ursachen für das Wachstum von Pinselalgen

Die Ursachen für das Auftreten von Pinselalgen sind vielfältig und oft miteinander verwoben. Einige der häufigsten Faktoren sind:

  • Nährstoffungleichgewichte : Ein Überschuss an Phosphaten oder ein Mangel an Kohlenstoffdioxid (CO2) kann das Wachstum von Pinselalgen begünstigen.

  • Lichtverhältnisse : Zu viel Licht oder eine falsche Beleuchtungsdauer kann die Algenbildung fördern.

  • Wasserqualität : Schwankungen im pH-Wert oder in der Härte des Wassers können ein optimales Umfeld für Pinselalgen schaffen.

  • Überfütterung : Zu viel Futter, das nicht von den Fischen verzehrt wird, zerfällt und bietet Nährstoffe, die das Algenwachstum unterstützen.

  • Strömungsverhältnisse : Unzureichende Wasserzirkulation kann zu Stagnation führen, was ebenfalls ein günstiges Umfeld für Pinselalgen ist.

  • Eisen: Pinselalgen treten auch oft bei zu hohen Eisenwerten auf. Eisen sollte nach einigen Stunden von den Wasserpflanzen aufgenommen und und gespeichert werden. Es ist somit nicht oder kaum mehr im Aquariumkreislauf vorhanden. Meist ist es nicht erforderlich einen separaten Eisendünger zu düngen – in einem guten Volldünger ist ausreichend vorhanden.


Bekämpfung von Pinselalgen

Die Bekämpfung von Pinselalgen kann eine Herausforderung sein, aber mit der richtigen Strategie ist sie durchaus machbar. Hier sind einige Methoden:

  1. Nährstoffmanagement : Eine ausgewogene Düngung und CO2-Versorgung sind entscheidend, um das Algenwachstum nicht zu begünstigen.

  2. Anpassung der Beleuchtung : Die Lichtintensität und -dauer sollte überprüft und gegebenenfalls reduziert werden. Bei zu schwacher Beleuchtung hilft oft eine zusätzliche Beleuchtung – die Pflanzen wachsen so besser (gegebenenfalls die Düngung und das CO2 anpassen). Die Beleuchtungsdauer sollte so um die 10 Stunden pro Tag sein. Es kann auch eine Mittagspause von 4 Stunden bei der Beleuchtung helfen, weil die Algen bei der Beleuchtung nicht so flexibel und anpassungsfähig wie Wasserpflanzen sind.

  3. Verbesserung der Wasserqualität : Regelmäßiger Wasserwechsel und die Kontrolle der Wasserwerte können helfen, das Milieu zu stabilisieren.

  4. Mechanische Entfernung : Manuelle Entfernung der Algen und betroffener Pflanzenteile kann sinnvoll sein, um die Ausbreitung zu stoppen. Wir führen eine Vielzahl von Produkten zur Entfernung, von der Klinge bis zum Schwamm.

  5. Nutzung von Algenfressern : Der Pinselalgenfresser ist wie der Name schon sagt das Maß aller Dinge, aber auch die Rüsselbarbe und Amanogarnelen, haben Pinselalgen auf ihrem Speiseplan.

  6. Chemische Algenmittel : Als letzte Maßnahme können spezielle Algenmittel eingesetzt werden, jedoch mit Vorsicht und unter Berücksichtigung der Auswirkungen auf Flora und Fauna.

  7. CO2 Werte: überprüfen, ein guter Wert ist erreicht wenn der PH Wert auf 6.7-6,9 eingestellt ist

  8. PO4 Wert: überprüfen und gegebenenfalls auf ein gesundes Maß reduzieren

  9. Strömung: Pinselalgen kommen meist dort vor wo viel Strömung ist. Abhilfe könnte eine Reduktion der Strömung schaffen. Wenn die Algen nur in einem Teil mit viel Strömung vorkommen dann hilft auch oft eine Umleitung der Strömung in einen anderen Bereich des Aquariums.

  10. Carbo Methode: Man stellt den Filter ab und nachdem im Aquarium keine Strömung mehr ist, spritzt man 3-5ml Carbo als Höchstmenge je 100 Liter Wasser. Diese Menge wird mit einer Spritze direkt auf die Algen gespritzt. Nachdem es keine Strömung mehr im Aquarium gibt bleibt das Carbo länger bei den Algen stehen und schädigt so die Alge. Einige Minuten nach der Anwendung bitte den Filter unbedingt wieder einschalten. So kann man Tag für Tag einen Bereich sauber machen. Die Algen werden nach einigen Tagen Rosa und sind somit abgestorben. Die Reste werden jetzt ganz leicht von den Aquarienbewohnern aufgefressen. Diese Methode bitte immer anwenden wenn die Beleuchtung noch einige Stunden in Betrieb ist. Der angenehme Nebeneffekt bei dieser Anwendung ist ein sichtbares Wachstum der Wasserpflanzen und ein zusätzlicher Verbrauch von überschüssigen Nährstoffen.


Pinselalgen als Nahrungsquelle

Interessanterweise gibt es einige Aquarienbewohner, die sich von Pinselalgen ernähren. Dazu gehören vor allem Amanogarnelen ( Caridina multidentata ), die für ihre Vorliebe für verschiedene Algenarten bekannt sind. Ebenso können Siamesische Rüsselbarben ( Crossocheilus siamensis ) herangezogen werden, die einen Beitrag zur Kontrolle dieser Algen leisten können. Es ist jedoch zu beachten, dass nicht alle Algenfresser sich mit Pinselalgen beschäftigen und eine Überpopulation von Pinselalgen nicht allein durch Algenfresser bewältigt werden kann. Eine Ausnahme bildet der Pinselalgenfresser Crossocheilus reticulatus. Eine Gruppe von 6-8 Tieren kann wahre Wunder wirken. Aufpassen – die Tiere werden groß.

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