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Die Grundlagen der Aquaristik – Schritt-für-Schritt Anleitung zur Aquarium-Einrichtung

Die ideale Platzierung eines Aquariums hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter Lichtverhältnisse, Temperatur, Lärm, Raumgestaltung, Zugänglichkeit für Wartungsarbeiten und Sicherheit. Eine sorgfältige Planung und Überlegung dieser Aspekte trägt dazu bei, ein gesundes Umfeld für Ihre aquatischen Bewohner zu schaffen und das Aquarium harmonisch in Ihren Lebensraum zu integrieren.


1. Standortwahl

  • Lichtverhältnisse: Vermeiden Sie direktes Sonnenlicht, da dies zu Algenwachstum führen und die Temperatur des Wassers beeinflussen kann.

  • Zugang zu Steckdosen: Stellen Sie sicher, dass das Aquarium in der Nähe von Steckdosen steht, um die Anschlüsse für Filter, Heizung, Magnetventil der CO2 Anlage und Beleuchtung zu erleichtern.

  • Stabile Unterlage: Wählen Sie einen Standort, an dem das Aquarium auf einer stabilen, ebenen Fläche stehen kann. Bedenken Sie das Gesamtgewicht, wenn es mit Wasser gefüllt ist. Rahmenaquarium (Juwel) werden Grundsätzlich auf den ebenen und gerade stehenden Unterschrank gestellt. Vollglasaqaurien stellt man Grundsätzlich auf eine eine Thermounterlage oder ähnliches.


2. Umgebungsfaktoren

  • Temperaturschwankungen: Vermeiden Sie Orte in der Nähe von Heizkörpern oder Klimaanlagen, um Temperaturschwankungen zu vermeiden.

  • Lärm und Vibrationen: Ein ruhiger Platz mit minimalen Vibrationen und Lärm ist ideal, da Fische durch zu viel Lärm und Bewegung gestresst werden können.


3. Raumgestaltung

  • Sichtbarkeit: Positionieren Sie das Aquarium so, dass es sowohl für die Betrachter als auch für die Pflege zugänglich ist.

  • Ästhetik: Berücksichtigen Sie, wie das Aquarium in das Gesamtbild Ihres Raumes passt. Ein gut platziertes Aquarium kann als attraktiver Mittelpunkt dienen.


4. Wartungszugang

  • Zugänglichkeit: Stellen Sie sicher, dass Sie genügend Platz haben, um das Aquarium für regelmäßige Wartungsarbeiten wie Wasserwechsel oder Filterreinigung zu erreichen.


5. Sicherheit

  • Untergrund: Stellen Sie sicher, dass der Boden das Gewicht tragen kann, besonders bei größeren Aquarien.

  • Kinder und Haustiere: Überlegen Sie, ob das Aquarium an einem Ort aufgestellt werden soll, der für Kinder und Haustiere sicher ist.


 

Schritt-für-Schritt Anleitung zur Aquarium-Einrichtung

1. Aquarium und Standort vorbereiten

  • Reinigen Sie das Aquarium mit Wasser ohne Reinigungsmittel.

  • Stellen Sie sicher, dass das Aquarium auf einer stabilen, ebenen Fläche steht.

  • Befestigen sie außen die Rückwandfolie (wenn erst mal Wasser im Aquarium ist wird es wesentlich schwieriger).


2. Bodengrund einbringen

  • Waschen Sie den Bodengrund (Kies, Sand) gründlich, um Schmutz und Staub zu entfernen.

  • Vor dem einbringen des Bodengrunds geben wir den Bodengrunddünger direkt auf die Bodenplatte des Aquariums (speziell bei Tigerlotus, Echinodorus, Cryptocorynen, aber auch bei der Verwendung einer CO 2 Anlage wird Bodengrunddünger unbedingt empfohlen.

  • Verteilen Sie den Bodengrund gleichmäßig. Für Pflanzenwachstum ist eine Dicke von etwa 5-8 cm empfehlenswert.

  • Beim Aquascaping wird oft Soil mit starker Beleuchtung und CO2 Versorgung verwendet. Soil ist gebrannter Ton und sehr Nährstoffreich.


3. Einrichtung hinzufügen

  • Platzieren Sie Dekorationselemente wie Wurzeln, Steine oder Höhlen. Diese sollten vorher gereinigt und auf Stabilität überprüft werden.


4. Wasser hinzufügen

  • Füllen Sie das Aquarium vorsichtig mit Wasser, idealerweise mit einem Schlauch oder einem Eimer. Verwenden Sie dazu eine Platte oder eine Plastiktüte, um den Bodengrund nicht aufzuwirbeln.

  • Fügen Sie Wasseraufbereitungsmittel hinzu, um Chlor und Schwermetalle zu neutralisieren.


5. Technik installieren

  • Installieren Sie Heizung, Filter und Beleuchtung gemäß den Herstelleranweisungen.

  • Schalten Sie die Geräte ein und überprüfen Sie, ob alles ordnungsgemäß funktioniert.


6. Wasserparameter einstellen

  • Lassen Sie das Aquarium mindestens 24 Stunden laufen, um die Temperatur und die Wasserchemie zu stabilisieren.

  • Überprüfen Sie die Wasserwerte (pH-Wert, Härte, Nitrat, Nitrit etc.) und passen Sie sie bei Bedarf an.


7. Aquarium einfahren

  • Lassen Sie das Aquarium ohne Fische und Wasserpflanzen für einige Wochen laufen, um den biologischen Filter zu etablieren. Fügen Sie während dieser Zeit Bakterienstarter (sollten gefüttert werden)hinzu.

  • Überwachen Sie regelmäßig die Wasserwerte mit einem Tröpfchentest. PH, KH, NO2, NO3 und PO4 sind die wichtigsten Werte. Streifchentest sind nicht sehr genau. Die Tests mit der Handy App sind leider sehr sehr ungenau und liefern unter unterschiedlichen Lichtverhältnisse teils verheerende falsche Ergebnisse.

  • Soll es besonders schnell mit dem Einfahren eines Aquariums funktionieren dann bieten wir eingefahrene Filterschwämme an. Dies gilt auch bei NO2 Problemen wo quasi über Nacht der Nitrit wird auf annähernd Null gebracht werden kann.


8. Wasserpflanzen einsetzen

Wasserpflanzen können bereits am ersten Tag, an dem das Wasser in das Aquarium gefüllt wird, eingesetzt werden. Nach dem Einpflanzen sollte die Beleuchtung eingeschaltet werden, beginnend mit einer täglichen Dauer von mindestens 6 Stunden. Diese Beleuchtungsdauer sollte dann wöchentlich um etwa 15 Minuten erhöht werden, bis sie etwa 10 Stunden täglich erreicht. Um die Algenbildung zu minimieren, kann es vorteilhaft sein, mit dem Einsetzen der Wasserpflanzen einige Wochen zu warten und sie erst gemeinsam mit den Zierfischen hinzuzufügen. Eine allgemeine Regel lautet: Je später die Beleuchtung eingeschaltet wird, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit für Algenwachstum.


9. Fische, Algenfressende Garnelen und Schnecken einsetzen

  • Fügen Sie die Tiere für das Aquarium schrittweise hinzu, beginnend mit wenigen und robusten Arten. Achten sie darauf mit Algen fressenden Arten zu beginnen. Leider sind viele Aquarien die ersten drei Monate instabil und so kommen mehr oder weniger Algen zum Vorschein. Setzen sie auch zu Beginn keine Aufwuchs fressenden Tiere ein, dies sollte erst nach frühestens 4 Monaten erfolgen.

  • Achten Sie darauf, die Tiere langsam an die verschiedenen Wasserparameter wie Temperatur, PH-Wert, KH und viele andere Wasserwerte  im Aquarium zu gewöhnen (Akklimatisierung).


10. Regelmäßige Pflege

Es ist wichtig, die Wasserqualität im Aquarium regelmäßig zu überwachen und routinemäßige Pflegeaktivitäten durchzuführen. Ein guter Richtwert hierfür ist der Teilwasserwechsel, der alle 10 bis 14 Tage stattfinden sollte, wobei etwa 30-50% des Wassers ausgetauscht werden.

Für die Reinigung des Filtermaterials wird ein Teil des Aquarienwassers entnommen. Das Filtermaterial sollte alle 1 bis 3 Monate gereinigt werden, indem es in dem entnommenen Aquarienwasser ausgewaschen wird. Schwämme werden durch mehrfaches Ausdrücken im Wasser gesäubert und dann wieder in den Filter eingesetzt. Filterwatte hingegen wird alle 1 bis 2 Wochen ersetzt und entsorgt. Es empfiehlt sich, Filterschwämme und anderes biologisches Filtermaterial jährlich in mehreren Schritten zu erneuern, um eine optimale Filterleistung zu gewährleisten.


11. Wertvolle Tipps für eine optimale Wasserqualität im Aquarium

In der Welt der Aquaristik spielt die Wasserqualität eine entscheidende Rolle für das Gedeihen von Pflanzen und Wassertieren. Um ein gesundes Ökosystem in Ihrem Aquarium zu fördern, empfehle ich die regelmäßige Verwendung von hochwertigen Wasseraufbereitungsmitteln. Diese sind essentiell, um schädliche Stoffe wie Chlor, Kupfer aus dem Boiler und Schwermetalle aus dem Leitungswasser zu entfernen und ein sicheres Umfeld für Ihre Unterwasserbewohner zu schaffen.

> Natürliche Zusätze für Gesundheit und Wohlbefinden 

Natürliche Zusätze wie Huminstoffe und Seemandelbaumblätter sind wunderbare Ergänzungen für Ihr Aquarium. Seemandelbaumblätter bieten nicht nur natürliche Desinfektion, sondern unterstützen auch die Schleimhautpflege Ihrer Fische. Diese Blätter sind bekannt für ihre antibakteriellen und antifungalen Eigenschaften, die das Risiko von Krankheiten reduzieren können.

> Düngung: Das Geheimnis üppiger Pflanzen 

Eine regelmäßige Düngung Ihrer Wasserpflanzen ist unerlässlich für deren Wachstum und Gesundheit. Ich empfehle die Verwendung eines Mikro-Wasserpflanzendüngers, der essentielle Spurenelemente liefert. Bei Bedarf kann ein Makro-Wasserpflanzendünger hinzugefügt werden, um wichtige Nährstoffe wie Stickstoff, Phosphor und Kalium bereitzustellen.

> CO2: Ein Booster für Ihre Pflanzen 

Die Zugabe von CO2 ist ein weiterer wichtiger Aspekt in der Aquarienpflege. CO2 senkt nicht nur den pH-Wert des Wassers, sondern ermöglicht es Ihren Pflanzen auch, effektiver „zu atmen“. Dies fördert das Wachstum und die Vitalität Ihrer Wasserpflanzen, da sie CO2 für die Photosynthese benötigen.

Durch die regelmäßige Anwendung dieser Methoden und Zusätze schaffen Sie ein gesundes, ausgeglichenes Ökosystem in Ihrem Aquarium, das sowohl für die Bewohner als auch für die Betrachter eine Quelle der Freude und Entspannung ist.

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