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Die 9 wichtigsten Regel beim Kauf neuer Zierfische

Die Eingewöhnung neuer Zierfische in ein Aquarium ist ein kritischer Prozess, der mit großer Sorgfalt durchgeführt werden muss, um sicherzustellen, dass sich die Fische stressfrei an ihre neue Umgebung anpassen. Hier sind einige grundlegende Anweisungen und Erklärungen, wie dies am besten erreicht werden kann.


1. Wie lange muss ich die Wasserumstellung machen? 

Wenn Sie Ihre Fische nach Hause bringen, sollten sie zuerst in der verschlossenen Tüte bleiben, in der sie transportiert wurden. Legen Sie diese Tüte für etwa 15 bis 30 Minuten ins Aquarium, damit sich das Wasser in der Tüte an die Temperatur im Aquarium angleichen kann.

Danach können sie mit der eigentlichen Wasserumstellung beginnen. Wir empfehlen in 2-3 Schritten jeweils 30-50% des Beutelinhaltes zuzugeben. In der Regel wird empfohlen, die Wassertemperatur für Zierfische nicht um mehr als 0,5 bis 1°C pro Stunde zu ändern. Dies stellt sicher, dass die Fische eine sanfte Anpassung erfahren, wodurch das Risiko von Temperaturschocks oder damit verbundenen Problemen minimiert wird.


2. Wie gebe ich  die Fische ins Aquarium?

  1. Die Fische jetzt behutsam ohne zu jagen mit einem Kescher aus dem Transportbeutel nehmen. Sollte das nicht stressfrei für die Zierfische gelingen dann den Transportbeutel behutsam in den Kescher leeren. Eimer vorher darunter stellen., bitte nicht über einem Abfluss machen. Wenn die Fische jetzt im Fangnetz sind die Tiere sofort behutsam ins Aquarium einsetzen.

  2. Das Transportwasser aus dem Transportbeutel  sollte NICHT ins Aquarium geschüttet werden, da es eventuell Stresshormone und Schadstoffe enthält. Stattdessen sollten Sie dieses Wasser sicher in den Abfluss oder in einen Eimer gießen und dann wegwerfen.

3. Warum Licht aus?

  1. Reduzierter Stress: Ein plötzlicher Lichtwechsel kann für Fische stressig sein. Wenn das Licht gedimmt oder ausgeschaltet ist, werden die Fische weniger gestresst und können sich leichter an ihre neue Umgebung anpassen.

  2. Verminderte Aggressivität: Bestehende Fische im Aquarium können territoriale Verhaltensweisen zeigen, besonders wenn neue Fische hinzukommen. Durch das Abdunkeln des Lichts können solche aggressiven Verhaltensweisen reduziert werden, da die Fische weniger wahrscheinlich auf die Neuankömmlinge reagieren.

  3. Ruhiges Verhalten: In einem abgedunkelten Umfeld neigen Fische dazu, sich ruhiger zu verhalten. Sie schwimmen langsamer und suchen weniger aktiv nach Nahrung oder anderen Fischen.

  4. Verstecken: Fische suchen in einem dunkleren Umfeld instinktiv nach Versteckmöglichkeiten. Dies ist besonders nützlich für neue Fische, die sich anfänglich verstecken möchten, um sich sicher zu fühlen.

  5. Einfachere Akklimatisation: Ohne das helle Licht können sich die Fische besser auf die Wasserparameter und die neue Umgebung konzentrieren und sich schneller akklimatisieren. Wir schalten die Beleuchtung einfach nach 3-5 Stunden oder ganz normal am nächsten Tag wieder ein.


4. Warum vorher Wasserwechsel im Aquarium? Ein Wasserwechsel vor der Einführung neuer Fische stellt sicher, dass die Wasserqualität optimal ist. Dabei werden Abfallprodukte und potenzielle Schadstoffe entfernt, die sich im Wasser angesammelt haben könnten.


5. Vorbereitende Maßnahmen vor dem Kauf:

  • Seemandelbaumblätter: Diese Blätter geben wertvolle Tannine ab, die antimikrobielle Eigenschaften haben und helfen, den Stress für Fische zu reduzieren.

  • Filterbakterien: Sie helfen, das biologische Gleichgewicht im Aquarium aufrechtzuerhalten, indem sie Ammoniak und Nitrit abbauen.

  • Vitamine: Die Zugabe von Vitaminen stärkt das Immunsystem der Fische und hilft ihnen, sich besser an ihre neue Umgebung anzupassen (AQUAVITAL STRESS-PROTECT).


6. Was tun mit dem Transportwasser? Es wird allgemein empfohlen, das Transportwasser nicht in das Aquarium zu gießen. Das Wasser könnte Schadstoffe oder Krankheitserreger enthalten. Nach der schrittweisen Eingewöhnung sollten Sie die Fische vorsichtig mit einem Kescher aus der Tüte nehmen und sie ins Aquarium setzen, ohne das Transportwasser hinzuzufügen.

Zusammenfassend ist es von entscheidender Bedeutung, den Eingewöhnungsprozess langsam und geduldig durchzuführen. Mit den oben genannten Schritten und Erklärungen können Sie sicherstellen, dass Ihre neuen Zierfische einen gesunden Start in ihr neues Zuhause haben.


7. Warum sollte ich den Altbestand der Fische im Aquarium vor dem einsetzen der neuen Fische füttern?

Das Füttern des Altbestandes im Aquarium vor dem Einsetzen neuer Fische hat mehrere Vorteile:

  1. Ablenkung: Das Füttern lenkt die Aufmerksamkeit der bestehenden Fische ab. Während sie mit der Nahrungssuche beschäftigt sind, haben die neuen Fische Zeit, sich in das Aquarium einzufinden, ohne sofort von den anderen Fischen belästigt oder gar attackiert zu werden.

  2. Reduzierte Aggression: Viele Fischarten können territorial und aggressiv gegenüber Neuankömmlingen sein, besonders wenn sie den Eindruck haben, dass ihre Ressourcen (wie Nahrung) bedroht sind. Durch das Füttern wird dieser potenzielle Konflikt um Nahrung minimiert, da die bestehenden Fische bereits gesättigt sind.

  3. Verminderung von Stress für Neuankömmlinge: Während die bestehenden Fische fressen, können sich die neuen Fische in Ruhe orientieren, Verstecke finden und sich an die neue Umgebung gewöhnen. Das bedeutet, dass sie in einer weniger stressigen Umgebung starten und sich schneller einleben können.


8. Warum sollt ich die neuen Fische nicht zu früh füttern?

Es gibt mehrere Gründe, warum man neu eingesetzte Zierfische nicht sofort füttern sollte. Diese Gründe sind sowohl verhaltensbedingt als auch physiologisch:

  1. Stress: Der Umzug in ein neues Aquarium ist für Fische stressig. Stress beeinflusst viele physiologische Prozesse im Fisch, einschließlich des Verdauungssystems. Ein gestresster Fisch kann oft das Futter nicht richtig verdauen oder hat vielleicht überhaupt keinen Appetit.

  2. Anpassungszeit: Es ist wichtig, den Fischen Zeit zu geben, sich an ihre neue Umgebung zu gewöhnen. Das beinhaltet das Erkennen neuer Versteckplätze, das Einprägen des Layouts des Aquariums und das Kennenlernen anderer Fische.

  3. Chemische Prozesse im Körper: Unter Stress produzieren Fische Cortisol, ein Stresshormon, das verschiedene metabolische Prozesse beeinflusst. Erhöhte Cortisolspiegel können zu einem reduzierten Appetit führen und das Immunsystem unterdrücken. Das Verdauungssystem eines gestressten Fisches kann beeinträchtigt sein, was zu Problemen wie Verstopfung oder Durchfall führen kann.

  4. Energiebedarf: Bei Stress verschiebt sich der Energiebedarf des Fisches. Die Energie wird eher für die Flucht- oder Überlebensreaktion benötigt als für Verdauungsprozesse.

  5. Risiko der Wasserqualitätsverschlechterung: Wenn Sie die Fische füttern und sie das Futter nicht aufnehmen, kann es im Aquarium verrotten. Dies kann zu einem Anstieg der Ammoniak- und Nitrit-werte führen, was die Wasserqualität beeinträchtigt und für die Fische schädlich sein kann.

Es ist daher ratsam, den neu eingesetzten Fischen mindestens 24 Stunden (oder sogar länger, je nach Fischart und deren Zustand) zu geben, um sich zu akklimatisieren, bevor sie gefüttert werden. Dies gibt ihnen Zeit, sich zu entspannen und sich an ihre neue Umgebung anzupassen, was die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass sie bereit und in der Lage sind, zu fressen, wenn sie schließlich gefüttert werden. In der Regel füttern wir die neuen Fische erst am nächsten Tag.


9. Warum sollte ich die Zierfische nicht in einen Eimer transportieren oder die Wasserumstellung machen?

  • Kontaminationsrisiko: Eimer können Rückstände von Reinigungsmitteln oder anderen Chemikalien enthalten, selbst wenn sie sauber erscheinen. Solche Rückstände können toxisch für Fische sein.

  • Verletzungsgefahr: Eimer können scharfe Ränder, Unebenheiten oder Kratzer aufweisen, die den Fischen Schaden zufügen. Insbesondere bei stressbedingten Fluchtreaktionen, etwa durch das Absetzen des Eimers, besteht aufgrund der festen Beschaffenheit des Eimers die Gefahr, dass sich die Fische verletzen.

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